Abschied

3 1/2 Jahre waren wir die „Containerschule“. Es wurde viermal Einschulung gefeiert, viermal Lichterfest, in jedem Jahr gab es einen großen Vorlesetag, das Adventssingen in der Mensa, es wurden Ausflüge in die Umgebung unternommen und viele fröhliche Kinder lernten Tag für Tag im Container an der Esplanade. Doch ehrlich: zum Schluss wurde es ziemlich eng. Dabei haben wir viel gelernt über gegenseitige Rücksichtnahme, wie gut Provisorien funktionieren, dass alle Schulmitglieder an schwierigen Situationen wachsen können und so viel mehr. Schließlich haben wir es uns immer so eingerichtet, dass wir uns wohl fühlten und gemeinsam einen schönen Lernort für die Kinder geschaffen haben. Oft kamen wir jedoch auch an unsere Grenzen, denn die heißen Sommer mit viel Sonnenschein und die kalten Füße im Winter machten uns doch sehr zu schaffen. Umso enttäuschter waren alle, dass wir nicht im Sommer 2019 wie geplant in unseren Neubau umziehen konnten. Im letzten halben Jahr mussten wir auch noch auf die Hälfte unseres Schulhofes verzichten und hatten tagtäglich Baumaschinen, Baufahrzeuge und Bauzäune vor der Nase- leider nicht von unserer Baustelle. Die haben wir aber häufig besucht und den Baufortschritt ganz genau im Blick gehabt. In den Räumen wurde in der Woche vor den Winterferien 2020 alles in unheimlich viele Kisten verstaut und plötzlich waren die Räume leer und wir warteten auf den Umzugswagen.

Trotzdem schwingt ein bisschen Wehmut nach so langer Zeit natürlich auch mit. Wir verabschieden uns dankbar von einem Lernort, der von außen zwar trist und grau von innen aber sehr lebendig und bunt war. Tschüs altes Haus – wir kommen neues Haus!